Erfahrungsbericht Sandra

Als ich 2017 schwanger mit unserem 1. Sohn war und gelesen habe, wie viel Müll man produziert, bis ein Baby keine Windeln mehr benötigt, war für mich klar, dass ich Stoffwindeln verwenden möchte.
Im Buch „Artgerecht – Das andere Babybuch“ bin ich das erste mal drauf gestoßen, dass es am Ende auch gar nicht viel mehr Umstände macht, mit Stoff zu wickeln. So habe ich angefangen, mich online zu informieren, welche Wickelsysteme es gibt.


Ohne jegliche Vorerfahrung oder Menschen in meinem Umfeld, die mir Tipps geben konnten, fand ich das damals ziemlich kompliziert. So viele unterschiedliche Möglichkeiten, Einlagen, Materialien. Und so habe ich alles mögliche ausprobiert, bis wir am Ende ein System gefunden haben, das gut zu uns, zu unterschiedlichen Situationen, sowohl tagsüber, als auch nachts passte.
Der Start war also etwas holprig, die Wäscheleine in den ersten Wochen immer voll mit Einlagen, es roch die ersten Wochen immer ein bisschen wie im Hasenstall, weil wir mit der Wäsche nicht hinterher kamen.

Wir hatten zunächst einige Unfälle und feuchte Bodies, bis wir zu routinierten Stoffwindel-Experten wurden und alles (fast immer) unfallfrei klappte. Und trotzdem war ich von Anfang an froh, dass mein Sohn nicht 24 Stunden in Plastik gewickelt war und wir so auch einen ökologischen Beitrag leisten konnten.
Der Nebeneffekt des Wickelns mit Stoff war, ohne dass wir es in irgendeiner Weise forciert haben (wir haben ihn nur vor dem Wickeln und nach dem Stillen immer abgehalten): nach einem Jahr brauchte unser Sohn tagsüber keine Windeln mehr, nach zwei Jahren war er nachts trocken.

Unsere Freunde und Familie verstanden erstmal nicht, dass wir es uns so „kompliziert“ machen, wo es doch mit Wegwerfwindeln so praktisch sei. Aber dann war doch Interesse da und wir konnten sogar ein paar Neu-Eltern in unserem Umfeld begeistern, es mal auszuprobieren. Vor allem, als unser Sohn schon früh signalisierte, wenn er auf Toilette musste, da er ja immer spürte, wenn es nass wurde und so sein Körpergefühl nicht verloren ging, war die Motivation da, es doch auch mal selbst mit Stoffwindeln zu probieren. Vorurteile verschwanden.

Wir hatten bei unserem Sohn wirklich viele unterschiedliche Einlagen, Windelhöschen, Überhosen, Wollüberhosen zu Hause.
Bei unserer Tochter, die im August 2021 geboren wurde, haben wir das Wickelsystem dann noch mal angepasst. Und grade kommen wir tatsächlich mit 2 Hinzling-Überhosen und etwa 25 Einlagen aus. Wir waschen alle 2 bis 3 Tage. Die Überhosen waschen wir immer kurz per Hand aus. Allerdings nimmt sie auch das Abhalten nach dem Schlafen und dem Trinken extrem gut an und es geht nur Pipi in die Windel.


Ich würde immer wieder mit Stoff wickeln - auch wenn der Start sicherlich etwas komplizierter ist, als mit Wegwerfwindeln.

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